twitch

Bild: Caspar Camille Rubin / unsplash.com

Der Erfolg von Twitch sticht 2018 besonders hervor

Twitch entwickelte sich seit seiner Veröffentlichung zur größten Plattform des Markt, um Gaming live zu streamen. Twitch blickte 2018 abermals auf Rekordzahlen der Nutzerschaft zurück. Wir untersuchen die Gründe des Erfolges des Unternehmens und die aktuellen Nutzerzahlen, welche sich klar von jenen des Jahres 2017 abheben.

Rekordzahlen bei Twitch-Affiliates und -Partnern

2018 war für den eSport ein gutes Jahr. Rund um die Welt wuchs nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern auch die damit verbundenen Einnahmen des eSports deutlich an. Das lag nicht zuletzt an Streaming-Portalen wie Twitch. Die portale ermöglichen es Turnier-Veranstaltern ebenso wie Privatpersonen, ihr Gaming in die ganze Welt zu übertragen. Somit konnte Twitch letzten Endes auch selbst ein Rekordjahr verzeichnen und gab die Details dazu vor kurzem stolz bekannt. Die Affiliates und Geschäftspartner vermitteln einen ersten Eindruck über die aktuellen Größenordnung der Plattform. Die Zahl beider Kategorien wuchs 2018 im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 86% an. Im Jahresverlauf wurden 248.000 Streamer zu Affiliates erklärt, während sich 7.800 Menschen zu Twitch-Partnern entwickeln konnten.

Die Beliebtheit von Twitch zeigt auch in der Entwicklung der Gesamtzahl der Streamer. 2018 konnten die Verantwortlichen des Unternehmens von den höchsten Zahlen aller Zeiten berichten. Nachdem sich 3 Millionen Menschen pro Monat dazu entschieden hatten, auf der Website live zu streamen. Das entsprach zugleich einer halben Million Streamern pro Tag. Wie auf der obigen Abbildung zu sehen, war es dem Streamer Ninja vorbehalten, die meisten Streaming-Stunden insgesamt zu erreichen. Mit über 227 Millionen Stunden im Jahr 2018 ließ er die Organisation Riot Games mit weitem Abstand und um fast das Doppelte zurück.

Im Ranking der Streams folgten die Kanäle shroud, overwatchleague und sodapoppin. Die Beliebtheit der einzelnen Channels führte schließlich dazu, dass zu jedem Tageszeitpunkt rund eine Million Nutzer auf der Plattform aktiv war. Im Hinblick auf die gezeigten Events sicherte sich die E3 die Krone. Auf den unterschiedlichen Kanälen schauten insgesamt 2,9 Millionen Nutzer zu, als die neuesten Games vorgestellt wurden. Stichwort neue Games: Auch hier ist Twitch für viele Nutzer ein erster Anlaufpunkt, um zu sehen, wie sich aktuelle Games spielen lassen. Hier stand vor allem der neueste Teil der Call of Duty Reihe, Black Ops 4, im Vordergrund. Daneben setzten sich Monster Hunter World, Sea of Thieves, FIFA 19, Red Dead Redemption und God of War auf den Spitzenpositionen durch.

August als erfolgreichster Twitch-Monat

Insbesondere der August stach im vergangenen Jahr besonders hervor. Zuerst wurde im Juni der neue Allzeitrekord für gleichzeitige Zuschauer innerhalb eines Monats aufgestellt – rund 2,85 Millionen Menschen schalteten ein. Zwei Monate später erreichte Twitch jedoch ein neues Maximum von fast 4 Millionen gleichzeitigen Zuschauern. Im Hinblick auf die Durchschnittswerte war es vor allem November 2018, welcher die größten Schritte nach vorne machte. Knapp über 1,2 Millionen waren hier zeitgleich aktiv und schauten sich die beliebtesten Spiele des Jahres von Fortnite bis Overwatch an. Es ist vor allem diese Zahl, die für das Unternehmen und Werbetreibende von entscheidender Bedeutung ist. Sie stieg im vergangenen Jahr konstant an und erreichte seit April des abgelaufenen Jahres stets einen Betrag von mindestens einer Million Zuschauer. Jene Werbetreibende sind es dann schließlich auch, welche die unterschiedlichen Finanzierungsmodelle auf der Website ermöglichen, wenn sich gegen 21 Uhr täglich eine große Anzahl an Zuschauern einfindet.

Twitch ermöglicht es auch vielen unterschiedlichen Geschäftsmodellen, zu profitieren. Da gibt es einerseits die Zuschauer, welche sich per kostenlosem Modell oder per Premiumvariante Streams anschauen können und dabei unterschiedlich große Vorteile genießen. Einer dieser Vorteile bleibt stets der gleiche: Unerfahrene Spieler können innerhalb der eigenen vier Wänden gute Spieler verfolgen und sich Tricks bei diesen abschauen. Das ist mittlerweile nicht nur bei den aktuellen Spieletrends wie Fortnite oder Dota 2 möglich. Hier stechen neben Ninja vor allem die deutschen Kanäle von MontanaBlack88 und GG_NorE hervor. Die Varianz der Spiele reicht weiter über World of Warcraft (ungespielt), Minecraft (GTimeTV) bis hin zu CS:GO (bibaboy). Und ebenfalls bei zeitlosen und spannenden Klassikern um Geld wie Poker lässt sich von den langjährigen Streamern etwas lernen.

Peter Thompson ist unter dem Nickname Peter804 aktiv und hilft vor allem erfahrenen Spielern weiter. Soll es beispielsweise lieber ein Turnier mit einer einzigen Chance sein oder eher Cash-Spiele, bei denen man immer wieder einsteigen kann? Beide haben für den Zuschauer ihren Reiz. Dank der ständigen Internetpräsenz erhielt das Pokerspiel gar einige neue Varianten wie „Fast Fold“, welche Streamer ihren Zuschauern näherbringen können. Jeder schaut sich am Ende genau das an, was er oder sie interessiert. Das lässt somit die entsprechenden Streamer davon profitieren. Diese erhalten dank Twitch eine Plattform, auf welcher sie ihr Können oder Unterhaltungstalent in die Welt übertragen können. Als Affiliate oder Partner ist es nun zudem möglich, Geld aus der Angelegenheit zu verdienen.

Die Werbetreibenden nutzen die Bekanntheit der beliebtesten Streamer, indem sie per Sponsoring oder einfacher Werbung ihren Namen auf die Bildschirme bringen. Bleibt am Ende nur noch Twitch selbst, welches sich eigentlich nur zurücklehnen und den runden Ablauf sicherstellen muss. Sobald dies erledigt ist, werden sich auch in Zukunft Streamer, Zuschauer, Unternehmen sowie Events einfinden.

Nach dem Rekordjahr 2018 bleibt nur noch die Frage, welche Entwicklung das 2011 gegründete Unternehmen im kommenden Jahr machen wird. Angesichts des allseits soliden Wachstums 2018 ist auch zukünftig damit zu rechnen, dass sich die Zahlen weiter nach oben entwickeln werden. Dazu beitragen tut nicht zuletzt die immer weiter ansteigende Beliebtheit des eSports.