Destiny 2

Bild: Bungie / destinythegame.com

Kurzreview: Lohnt sich Destiny 2 für PC?

Seit dem 6. September ist Destiny 2, zumindest für Konsolen auf dem Markt und dies dem Anschein nach überaus erfolgreich. Zwar war dies schon abzuwarten, nach der positiven Resonanz auf die Ankündigung, doch natürlich noch alles andere als sicher. Das Entwicklerstudio gab am vergangenen Samstag via Twitter bekannt, dass mehr als 1,2 Millionen Spieler zu selben Zeit Online seien. So lässt sich trotz fehlender Verkaufszahlen darauf schließen, dass sich der Space-Titel in nur weniger Tagen schon millionenfach verkaufte. Ein vielversprechender Konsolen-Start, der auch für den PC-Release hoffen lässt.

Gamescom, Beta und Konsolen-Version

Wir hatten die Chance die erste Mission von Destiny 2 schon auf der Gamescom zu zocken und haben es uns natürlich auch nicht nehmen lassen, an der PC-Beta zu partizipieren. Doch so ein Wochenende ist ziemlich kurz und die Beta war ziemlich klein. Um jeden der drei Kernbereiche Kampagne, Kooperatives- und kompetitives Spiel zu begutachten, mussten wir das Weltraum MMO auf der Konsole spielen. Nur so konnten wir den vollen Umfang des Spiels beurteilen. Natürlich ist uns klar, dass sich Destiny 2 auf PC eine ganze Ecke anders Verhalten wird. In den Grundsätzen bleibt Destiny 2 natürlich das gleiche Spiel- ob nun PC oder Konsole.

Die Kampagne von Destiny 2

Es sei schon einmal im Vornherein gesagt, dass Destiny 2 zunächst einmal das Shooter-Genre definitiv nicht neu erfindet. Insgesamt erwarten uns keine gigantischen Veränderungen gegenüber des Vorgängers. Wo vorher jedoch die Kampagne nur ein Beiwerk zum Grind war, ist sie nun in Destiny 2 eines der größten Highlights. Da der Titel nun erstmals auch für PC erscheint, soll das Game natürlich nicht nur Veteranen- sondern auch Einsteiger-freundlich sein. Dies klappt aber eher semi-gut. Schon in der ersten Mission treffen Destiny-Neulinge auf zahlreiche fremde Begriffe und verstehen ohne Vorwissen das Szenario der Dramatik der ersten Mission „Homecoming“ nicht. Denn man verliert in besagter Mission all das, was man sich in Destiny 1 mühsam aufgebaut hat.

Mehr wollen wir an dieser Stelle jedoch gar nicht vorwegnehmen. Kurz gesagt: Die Kampagne macht um einiges mehr her, als im ersten Teil. Dies ist nicht nur an der polierten Story und den ansehnlichen Zwischensequenzen messbar. Auch an der guten Vertonung, dem aufwändigen Level-Mapping, abwechslungsreichen Panzerfahrten und dem erstaunlich guten Soundtrack.

Charakterauswahl in Destiny 2

In Destiny 2 lässt sich aus drei Klassen wählen: Dem Hunter, für flinke Assassinen-Attacken, dem Titan, welcher eine Art Tank mit Panzerungs-Fähigkeiten darstellt und dem Warlord, der über vernichtende Zauberkräfte verfügt. Welche Klasse gewählt wird, gibt sich im normalen Spiel nicht all zu viel, Man läuft ohnehin nahezu die ganze Zeit mit einem Gewehr herum, sodass die speziellen Klassen-Abilities hier teils wirklich zu kurz kommen. Innerhalb der ausgewählten Klasse lässt sich dann noch zwischen drei weiteren Sub-Klassen für bessere Spezialisierungen wählen.

Gameplay in Destiny 2

Was sofort auffällt ist das ausgesprochen gute und angenehme Waffen-Handling. Ob Schrotflinte, Maschinengewehr oder Plasma Gun. Jede Waffe fühlt sich anders an und bringt andere vor- und Nachteile mit sich.

Die Gegner, welche man mit den zur Verfügung gestellten Waffen nach allen Regeln der Kunst zersiebt, wirken äußerst Abwechslungsreich. So sind die einen guten gepanzert, die anderen Überfluten dich mit einer Schar von Insektoiden und die nächsten kommen mit großen Heeren aus Dropships gesprungen. Doch schnell bemerkt man hierbei, dass es sich fast ausschließlich um die Gegner handelt, gegen die man auch schon in Destiny 1 gekämpft hat. Und das langweilige hierbei: Die Gegner ändern sich auch während des Spiels nicht mehr sonderlich. Sie verfügen eben später nur über mehr Leben und verursachen mehr Schaden. Auf lange Sicht finden wir hier im Endgame in Sachen Gegner eher weniger Abwechslung.

Was jedoch eine Menge Abwechslung bietet, ist die frei begehbare Welt. Jeder Planet kann nach Lust und Laune erkundet werden. Das bietet Abwechslung um Items zu looten, Nebenmissionen zu spielen oder an Public-Events teilzunehmen. Wer dies oft macht, schaltet zusätzlich noch besondere heroische Missionen frei. Die Nebenmissionen sind zwar alle sehr ähnlich, werden aber durch spannende Fahrzeug-Abschnitte gewürzt.

Raids und PvP in Destiny 2

Nach 25 bis 30 Spielstunden hat man in Destiny 2 eigentlich so gut wie alles einmal gesehen und diese Zeit ist gegenüber vergleichbaren Shootern wirklich mehr als stattlich. Gerade wenn man überlegt, dass danach erst das Endgame einsetzt.

Für das Endgame hat sich Bungie etwas besonderes überlegt und eine Woche nach Release kamen die Raids ins Spiel. Dies sind spezielle Abenteuer, die mit bis zu sechs Spielern bewältigt werden können und eine besondere Belohnung versprechen. Der knallharte Leviathan Raid geht beispielsweise bis zu sechs Stunden und kann mit sechs Spielern gespielt werden. Wir müssen gestehen, dass wir es in unserem Test lange nicht so weit geschafft haben.

In Sachen PvP können wir zwischen Quick- oder Competetive-Games wählen. Diese belaufen sich immer auf 4vs4 Deathmatches, Capture the Point oder Bomben platzieren. Ähnlich wie man es aus anderen Shootern gewohnt ist. Sehr störend fiel allerdings hierbei auf, dass man sich nicht entscheiden konnte, welchen der verschiedenen Modi man zocken möchte und eben einfach zufällig in einen Modus hineingeworfen wurde.

Destiny 2: Unser Fazit

Gerade hinsichtlich des Endgame Grinds wird das Spiel tatsächlich etwas eintönig. Dagegen will Bungie allerdings mit wöchentlich-wechselndes Events vorgehen. Natürlich helfen auch die allseits eher weniger beliebten DLCs gegen Eintönigkeit im Spiel. So erscheint wahrscheinlich schon diesen Dezember die erste Erweiterung für Curse of Osiris, bei welcher noch einmal Geld hingeblättert werden muss. Dies ist natürlich etwas happig, wenn man bedenkt, dass man gerade knappe 60 Euro für ein Vollpreis-Titel gezahlt hat. Doch natürlich kann man auch den Key-Preisvergleich nutzen, um einige Euro zu sparen.

Insgesamt lässt sich abschließend sagen, dass man sich einfach auf Destiny 2 und seine gute Atmosphäre, die motivierende Story, die sympathischen Hauptcharaktere, die abwechslungsreiche Welt, die nette Grafik und den tollen Soundtrack einlassen muss. So kann man das Spiel wirklich genießen. Wer das Spielprinzip von Destiny 1 schon grausig fand, der wird seine Meinung im Nachfolger nun auch nicht mehr ändern. Denn Das Game ist eben spielerisch kein all zu großer Sprung gegenüber dem ersten Teil. Fest steht jedoch, dass man einiges an Spaß haben kann im Universum von Destiny und gerade mit Freunden macht der Titel unheimlich viel Laune.